Foto: Michal Walusza

Masse und Klasse

Der Weltschachbund, Kürzel FIDE, ist kein Schachverein, bei dem sich einzelne Spieler anmelden und Mitglied werden können. Er repräsentiert 195 nationale Schachverbände mit zusammen Millionen von organisierten Mitgliedern. Gegründet wurde die FIDE vor fast genau einhundert Jahren ursprünglich von Schachverbänden aus 15 Ländern, die Zahl wuchs Jahr für Jahr. Zum hundertsten Jahrestag der Gründung wurde in Anlehnung an die Olympischen Spiele ein Fackellauf organisiert, der im Mutterland des Schachspiels (Indien) begann und dann weiter nach Afrika (Mutterland der Menschheit) führte. Es folgte ein Abstecher nach Nordamerika, wo in Toronto gerade die Kandidatenmatches ausgetragen wurden, über deren erste Hälfte im vorderen Teil dieser Ausgabe viel berichtet wird.

Das Maiheft mit diesen zentralen Themen:


Foto: Michal Walusza / FIDE

Toronto: Nepomniachtchi und Tan führen zur Halbzeit

Zum dritten Mal in Folge führt der Russe Ian Nepomniachtchi zur Halbzeit eines Kandidatenturniers das Feld an und er ist damit zum dritten Mal hintereinander ein heißer Favorit darauf, den Weltmeister im Titelkampf herauszufordern. Seit das Kandidatenturnier 2013 die Kandidatenmatches ablöste, lag jedes Mal der Herausforderer um den Weltmeistertitel zur Halbzeit in Führung.
Das Kandidatenturnier wird in der Great Hall ausgetragen, einem Konzertsaal im Westend von Toronto. Die Zuschauer können von dem balkonartigen Umgang des Hauptsaals das Geschehen verfolgen oder den Live-Kommentaren von Viswanathan Anand und Irina Krush lauschen. Schnellschach- und Blitzturniere wurden an über die Stadt verteilten Veranstaltungsorten organisiert, um die Kandidatenturniere zu begleiten.


Foto: Angelika Valkova (Grenke Chess)

Karlsruhe: Auferstehung des Oster-Open mit Weltrekordbeteiligung

Grenke Chess Classic und Open sorgen für riesige Schachbegeisterung

Ein Schachfestival der Superlative: In Karlsruhe herrschten über Ostern paradiesische Zustände. Vor fünf Jahren fand das letzte große Event im Kongresszentrum K statt, dann wurde die sich abzeichnende Tradition jäh von der Pandemie unterbrochen. Seither wartete die Schachgemeinde sehnsüchtig auf eine Fortsetzung. Erst Anfang des Jahres entschlossen sich die Organisatoren unter Federführung von Turnierdirektor Sven Noppes, es wieder zu riskieren. Anfang Februar wurde die verbindliche Unterschrift des Hauptsponsors Grenke getätigt und die Ausschreibung ging an die Öffentlichkeit – eine begeisternde Nachricht, welche die Voranmeldungen schnell in schwindelnde Höhen trieb.


Foto: Veranstalter

Menorca: Totes Rennen bei einem lebhaften Turnier

Von den spanischen Inseln im Mittelmeer ist Mallorca wohl die bekannteste und auch die einzige, wo bereits Schachveranstaltungen von Weltbedeutung ausgetragen wurden. Vor allem ältere Leser werden sich an den Bobby-Fischer-Hype erinnern, ausgelöst durch den seinerzeitigen, unvergleichlichen Siegeszugs des US-Amerikaners. Dieser begann mit dem legendären Interzonenturnier in Palma der Mallorca 1970, das Fischer vor der nahezu kompletten Elite der damaligen Schachwelt gewann.
2004 wurde in Calvia, ein Ort auf Mallorca, die 36. Schacholympiade ausgerichtet. Turnierort war das Grand Casino de Mallorca. Es war etwas eng dort, erinnern sich die Teilnehmer und Journalisten, sonst aber gab es nichts zu bekritteln.

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