Schach Magazin
Ausgabe 12 mit diesen zentralen Themen ::

Sotschi: Russische Liga gestartet




Mit viel Platz, Plexiglasscheiben und Nasen-Mund-Schutz zusätzlich zu den sonst noch durchgeführten Maßnahmen wie Körpertemperatur messen, Bretter, Figuren und Hände desinfizieren, die Pandemie bringt einige Unbequemlichkeiten mit sich, aber im eigenen Interesse sowie dem Schutz der Mitmenschen werden sie in Kauf genommen.ruchess.ru / Vladimir Barsky

Foto: ruchess.ru / Vladimir Barsky




Nach der deutschen Bundesliga ist die russische "Premier Liga" die zweitstärkste Nationale Mannschaftsmeisterschaft für Vereine weltweit. Die Schachbundesliga ruht im Moment und wartet auf bessere "Nach-Corona-Zeiten", die Russen gehen einen anderen Weg. Unter strengster Beachtung aller Sicherheitsmaßnahmen wurde am 18. November in Sotschi die neue Saison eingeläutet. Die immer wieder aufs Neue desinfizierte Austragungsstätte im ehemaligen Olympischen Dorf ist abgeriegelt, es sind keine Zu-schauer zugelassen, die Plexiglasscheiben trennen die Spieler bis auf die "Durchreiche" (damit man Figuren anfassen und ziehen kann) und es herrscht Maskenpflicht. Zusätzlich wird dauernd getestet. Die damit verbundenen Unbequemlichkeiten nehmen die Spieler hin, Hauptsache die geschätzten zwischenmenschlichen Kontakte bleiben erhalten, wie auch die lange Bedenkzeit, bei der höherwertigeres Schach als beim Online-Blitz möglich ist. Zwar kann eine Ansteckungsgefahr heutzutage nie ganz ausgeschlossen werden, sie wird aber durch solche Maßnahmen stark reduziert, dass den Teilnehmern das Restrisiko zumutbar erschien; kein einziges Team hat abgesagt und nur einige wenige Nominierte zogen es vor, nicht anzureisen.

Bei den "Premier-Ligen" (es gibt zwei; eine offene Klasse und eine Gruppe nur für Frauenteams) wird an sechs Brettern gespielt. Jede Mannschaft kann bis zu zwei Ersatzspieler/innen einsetzen. Es werden nur Inländer eingesetzt, weil ausländischen Spielern die freie An- und Abreise momentan nicht garantiert werden kann.

Wie schon in den vergangenen Jahren sind auch diesmal Teams aus den Großstädten Moskau und St. Petersburg am stärksten besetzt. Ob sie sich auch durchgesetzt haben, können wir erst später berichten. Die Meisterschaft hat gerade erst angefangen und läuft noch bis zum 29. November. Der Schlussbericht ist für die nächste Ausgabe eingeplant. In diesem aktuellen Beitrag werfen wir einen Blick auf das Spielgeschehen zu Beginn der Veranstaltungen und konzentrieren uns auf die viel stärker besetzte offene Klasse.

Damenbauerspiel A 48
W. Artemjew (Ladja)
S. Lobanow (SSCR St. Petersburg)


1. d4 Sf6 2. Sf3 g6 3. e3 Lg7 4. Le2 c5 5. 0-0 cxd4 6. exd4 0-0 7. Te1 d5 8. c3 Sc6 9. Lf4 Lf5 10. Sbd2 a6 11. Db3!? Sa5 12. Db4 Ta7 13. Se5 Sd7 14. Sxd7 14.…Lxd7 kostet nach 15. Dc5! b6 (15. …Ta8?? 16. Lc7) 16. Dxd5 einen Bauern. 14. …Sc6 15. Db6 Dxd7 16. Sb3 Tc8 17. Lf3 e6 18. Sc5 Dd8 19. Dxd8+ Sxd8 20. g4 Lc2 21. Sd7!



Es droht der Turmfang mit Sb6, gefolgt von Lb8. Auf …Sc6 war 22. Sb6 geplant, mit der Folge 22. …Td8 23. Tac1 Ld3 24. Tcd1 Lb5 25. a4 Lc4 26. Sxc4 dxc4 27. d5 exd5 28. Lxd5! und Bauerngewinn auf c4. 28. …Sa5?? verbietet sich wegen 29. Lc7.

In der Stellung nach 21. Sd7 verliert Schwarz mindestens die Qualität, man sehe 21. …Le4 22. Sb6 Tc6 23. Lxe4 dxe4 24. Lb8! Txb6 25. Lxa7 Txb2 26. Txe4.

Der Partiezug 21. …f5? kostet noch mehr: 22. Sb6 +- Tc6 23. Sxd5! exd5 24. Te8+ Kf7 25. Txd8 Le4 26. Lxe4 dxe4 27. d5 Tc4 28. Td7+ wegen 28. …Kg8 29. gxf5 Ta8 (29. …gxf5 30. Kh1 nebst Tg1) 30. fxg6 hxg6 31. Txb7 mit drei weißen Mehrbauern. – 1:0

Weiter geht’s in der Dezemberausgabe 2020.

 
 


Auszug aus
Russische Liga gestartet | Ein weiterer "Klassiker" trotzt Corona
erschienen in

SCHACH MAGAZIN 64, Dezmber 2020

Schach-Magazin a a a
Designelement SM64-Kaleidoskop Designelement
  Remisschluss einmal anders

Zu der nachstehend abgebildeten Stellung kam es am im Januar beim Open in Gibraltar zwischen zwei Spielern der Weltklasse. Weiß hat einen Bauern mehr, kann aber die Punkteteilung – zu der es mehrere Wege gibt – nicht verhindern:

 

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