Schach Magazin
Ausgabe 11 mit diesen zentralen Themen ::

Leipzig: „Alte Socken“ werben fürs Kinderschach




Die Meister der Meister (v.r.) Gerhard Köhler (Initiator und Förderer der Kinderschach-Stiftung), Gundula Heinatz, Kerstin Kunze, Iris Mai, Thomas Pähtz, Rainer Knaak, Uwe Bönsch und der Ehrenvorsitzende der Laskergesellschaft, Paul Werner Wagner.

Foto: Hartmut Metz


Fritz Baumbach stößt am ersten Brett einen Bauern nach vorne im Prestige-Duell zwischen dem DDR-Meister und dem der BRD. Hajo Hecht kontert mit Schwarz. Ganz so geschmeidig wie beim nationalen Titelgewinn anno 1970 zieht vor allem Baumbach nicht mehr. Der Fernschach-Weltmeister, der 1995 in seiner Paradedisziplin die letzte Medaille für die damals seit fünf Jahren nicht mehr real existierende DDR geholt hatte, hat eine Krücke neben sich am Tisch lehnen. Schließlich liegt sein Titelgewinn wie der von Hecht bereits exakt 50 Jahre zurück. Baumbach hat mittlerweile 86 Lenze auf dem Buckel. Der westdeutsche Großmeister wirkt im Vergleich dazu mit seinen 81 wie ein junger, drahtiger Hüpfer, dem das Alter nicht viel anhaben konnte.

[…]

Die spannendste Partie der Meisterschaft war auch die einzige, die der spätere Turniersieger hätte verlieren können. Als Rainer Knaak anno 1967 DDR-Jugendmeister wurde, verteidigte er sich als Nachziehender gegen 1.d4 entweder mit Benoni, oder dem klassischen Damengambit mit …e6. Letzteres war auch in Leipzig 2020 seine Wahl. In der Eröffnung ergab sich eine in etwa ausgeglichene Stellung, im 21.Zug unterlief Knaak jedoch ein für Spieler seiner Klasse ungewöhnlicher Fehlgriff.

Damengambit D 37
R.Knaak (Werder Bremen)
M.Glienke (SC Kreuzberg)


1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sc3 d5 4.Sf3 Le7 5.Lf4 0-0 6.e3 c5 7.dxc5 Da5 8.Le2 dxc4 9.Lxc4 Dxc5 10.De2 a6 Glienke hatte diese Stellung schon einmal auf dem Brett, jedoch mit Schwarz. In seiner Partie gegen Sadewasser (Open Travemünde 2001) kam er nach 11.0-0 Sc6 12.e4 b5 13.Lb3 Sa5 14.e5 Se8 nicht so gut aus der Eröffnung heraus, konnte die Partie jedoch noch drehen. In der vorliegenden Partie spielte er die Eröffnung besser und kam in Vorteil, doch auch diesmal konnte der zunächst schlechter stehende Spieler die Partie letztlich gewinnen. 11.a4 Sc6 12.0-0 e5 13.Lg3 Lg4 droht …e4 14.h3 Lh5 Dies ist besser als 14.…Lxf3 gxf3. Der Doppelbauer stört nicht, und Weiß kann gut mit Tac1 nebst ggf. Se4 fortfahren. 15.Ld3 Tfe8 16.Tfc1 Db4 17.Dc2 Lf8 18.Sd2 Tad8 19.Sde4 Lg6 Schwarz droht jetzt mit …Txd3. 20.Sxf6+ gxf6



21.Lxg6?

Weiter geht es im Novemberheft.

 
 
Auszug aus
"„Alte Socken“ werben fürs Kinderschach | Rainer Knaak Meister der Meister aus DDR und BRD"
erschienen in


SCHACH MAGAZIN 64, November 2020

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  Remisschluss einmal anders

Zu der nachstehend abgebildeten Stellung kam es am im Januar beim Open in Gibraltar zwischen zwei Spielern der Weltklasse. Weiß hat einen Bauern mehr, kann aber die Punkteteilung – zu der es mehrere Wege gibt – nicht verhindern:

 

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