Schach Magazin
Ausgabe 7 mit diesen zentralen Themen ::

Das beste Turnier in der arabischen Welt




Shakhriyar Mamedyarov, der Schnellschachweltmeister 2013, siegte unangefochten beim World Stars Sharjah International 2020.

Foto: Lennart Ootes



Abwechslung tut gut, sagen unternehmungslustige Menschen und fahren gerne mal woandershin in den Urlaub. "Abwechslung erfreut, immer mal ein anderer Ärger", der Philosoph Manfred Hinrich sah es differenzierter. "Der Mensch ist ein Gewohnheitstier" weiß der Volksmund und wird durch Erfahrungen der Reisebüros partiell bestätigt, viele Gäste kommen wieder und wieder. Bei traditionellen Schachturnieren wie in Wijk aan Zee, Biel oder Pardubice gibt es Fälle, wo Stammgäste mit dem Gastwirt per du sind.

In diesem Sommer musste zwar das eine oder andere Turnier den vorgesehenen Termin verschieben, beließ es aber dennoch bei der Austragung noch im Jahr 2020, so wird das Czech Open in Pardubice in der zweiten Septemberhälfte ausgetragen (vgl. www.czechopen.net/en/). In Biel wird der vorgesehene Termin 18. bis 29. Juli 2020 beibehalten, aber die Anzahl der Wettbewerbe wird reduziert (vgl. www.bielchessfestival.ch/de/Homepage.html). Andere Ausrichter wiederum ließen die meisten Details der Ausschreibung (Organisationsteam, Anlaufadressen, sogar den Preisfonds), unverändert, aber der Spielmodus wurde stark geändert: alles online, mit kürzerer Bedenkzeit und - statt eines Opens - ein Rundenturnier mit dem klangvollen Namen World Stars. Das ist ein großes Wort, aber nicht allzu dick aufgetragen, schließlich handelte es sich das stärkste Turnier in der arabischen Welt mit einem Durchschnitt von 2703 Elo-Punkten. Und einige der Teilnehmer kann man tatsächlich zu den Weltstars zählen, z. B. den Aserbaidschaner Shakhriyar Mamedyarov, längere Zeit die Nr. 3 der Weltrangliste und mit dem Team seines Heimatlandes dreimaliger Europameister. Oder den Weltmeister 2003-2004 Rustam Kasimdzhanov, der zwar diesen Titel nicht in einem Zweikampf, sondern in einem Turnier nach Schweizer System errungen hat, was allgemein etwas weniger geschätzt wird, dennoch zählt auch er zu den Schachgrößen.

Das Turnier wurde doppelrundig ausgetragen, mit einer Bedenkzeit von 10 Minuten pro Spieler und Partie, mit einem Zeitbonus von drei Sekunden pro ausgeführtem Zug. Am Ende setzte sich der Favorit recht klar durch.

[…]

Damengambit D 46
S. Mamedyarov (AZE)
R. Kasimdzhanov (UZB)


1. d4 d5 2. c4 e6 3. Sc3 c6 4. e3 Sf6 5. Sf3 Sbd7 6. Dc2 Ld6 7. Ld3 0-0 8. 0-0 dxc4 9. Lxc4 b5 10. Ld3 Lb7 11. e4 e5 12. Td1 Dc7 13. h3 b4 14. Se2 c5 15. dxe5 Lxe5 16. Sxe5 Sxe5 17. Lf4 c4 18. Lxe5 Dxe5 19. Dxc4 a5 20. f4 Dxb2 21. Tab1 Da3 22. e5 La6 23. Dc1 Dxc1 24. Tbxc1 Lxd3 25. Txd3 Se4 26. Tc4 f5 27. g4 g6 28. gxf5 gxf5 29. Td5 Ta7 30. Kg2 Tb8 31. e6!



31. …a4? Der entscheidende Fehler. Nach 31. …Tg7+ 32. Kf3 Te7 33. Tc6 kommt Weiß rechtzeitig zu Gegenspiel: 33. …b3! 34. axb3 Txb3+ 35. Kg2 Tb2 36. Kf1 Tb1+ 37. Kg2 Tb2 und Remis. 32. Td7 Tab7 33. Sd4 Jetzt hilft der Freibauer auf der b-Linie nicht mehr. 33. …b3 34. axb3 axb3 35. Sxf5 35. …b2 verliert wegen 36. Txb7 Txb7 37. Tc8 matt. 35. …h5 36. Tc8+! Txc8 37. Txb7 Tc2+ 38. Kf3 und wegen 38. …Sf6 39. Txb3 +- – 1:0

Weiter geht es im Juliheft.

 
 
Auszug aus
"Das beste Turnier in der arabischen Welt | "World Stars Sharjah" mit Klasse Teilnehmerfeld"
erschienen in


SCHACH MAGAZIN 64, Juli 2020

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  Remisschluss einmal anders

Zu der nachstehend abgebildeten Stellung kam es am im Januar beim Open in Gibraltar zwischen zwei Spielern der Weltklasse. Weiß hat einen Bauern mehr, kann aber die Punkteteilung – zu der es mehrere Wege gibt – nicht verhindern:

 

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