Schach Magazin
Ausgabe 4 mit diesen zentralen Themen ::

Jekaterinburg: Spitzenschach in Zeiten des Coronavirus






Außergewöhnliche Umstände erfordern außergewöhnliche Maßnahmen: „Handschlag“ vor der Partie zwischen Nepomniachtchi und Grischuk.

Foto: Lennart Ootes / FIDE



Als sich China im Januar und Februar wegen der Coronavirus-Epidemie abzuschotten begann, zeigte sich, dass auch das Kandidatenturnier, an dem zwei Chinesen teilnehmen, betroffen war. Zunächst schien sich die FIDE keine Sorgen über die Auswirkungen der Epidemie auf das Schach zu machen, und Anfang Februar erklärte Generalsekretär Emil Sutovsky noch, dass seiner Meinung nach die "Coronavirus-Panik" in einer oder zwei Wochen vorüber sein würde. So lehnte es die FIDE auch ab, den jährlichen FIDE-Kongress zu verlegen, der Ende Februar in Abu Dhabi stattfand und bei dem sich Hunderte von Delegierten aus aller Welt trafen. Allerdings verkündete die FIDE dort neue Gesundheitsmaßnahmen. Aber im Laufe des folgenden Monats, als sich die Epidemie immer weiter ausbreitete und beinahe alle Länder der Welt erfasste, standen die Teilnehmer des Kandidatenturniers - und der Weltschachverband FIDE - vor schweren Entscheidungen.

Hier sind ein paar der Geschichten der Teilnehmer des Kandidatenturniers, die in Zeiten des Coronavirus um den Weltmeistertitel kämpfen wollen.

[…]

Da er erst in letzter Minute eingeladen worden war, hatte Vachier-Lagrave nur sehr wenig Zeit für die Vorbereitung, und er war sich auch nicht sicher, ob seine Sekundanten in der Lage sein würden, ihn nach Jekaterinburg zu begleiten.

Trotzdem war Vachier-Lagrave begeistert über die Einladung und meinte: "Mein Ziel ist jetzt der 17. März, denn an diesem Tag beginnt die erste Runde - ich spiele gegen Caruana… Es liegt an mir, an diesem Tag bereit zu sein."

Vachier-Lagrave konnte alle Visaprobleme lösen, und da Frankreich (noch) nicht auf Russlands Blacklist stand, kam er ein paar Tage vor Turnierbeginn gut gelaunt und optimistisch in Jekaterinburg an. (Anders als der bekannte spanische Journalist Leontxo Garcia, der nach seiner Ankunft in der sibirischen Stadt, die Ausrichter des Kandidatenturniers ist, 14 Tage unter Quarantäne gestellt wurde - Spanien war gerade der Liste "inakzeptabler Länder" hinzugefügt worden.)

[…]

Spanisch C 88
M. Vachier-Lagrave - Ding Liren
2. Runde, Jekaterinburg 2020


1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 a6 4. La4 Sf6 5. 0-0 Le7 6. Te1 b5 7. Lb3 0-0 8. h3 Lb7 9. d3 d6 10. a3 Dd7 11. Sc3 Tfe8 12. Ld2 Sd8 13. Sd5 Sxd5?! Nach der Partie wurde dieser Zug kritisiert, weil danach der Läufer b7 in seiner Wirkung eingeschränkt bleibt. 14. exd5 c5 14. …c6 kam in Betracht. 15. a4! f5? Wahrscheinlich ist das zurückhaltende 15. …f6 besser. 16. axb5 axb5 17. Txa8 Lxa8 18. c4! Sf7 19. cxb5 g5 20. Sh2 Kg7 21. Lc4 Kg6 22. g4! Sh6 23. Df3 Ld8 24. Dg2 f4 25. b4 Lb6 26. De4+ Kg7 27. bxc5 dxc5 28. Sf3 Sf7 29. Lc3 Lc7



30. b6! Im Prinzip der Gewinnzug. 30. …Lxb6 scheitert an 31. Sxe5 Sxe5 32. Lxe5+ Kh6 (oder 32. …Kg8 33. d6+ Kf8 34. Lg7+ +-) 33. Lg7+ Kxg7 34. Dxe8. 30. …Lb8 31. Df5 Dxf5 32. gxf5 Kf6 33. Sd2 Td8 34. d6! Txd6 35. Tb1 Sd8 36. b7! Lxb7 37. La5 mit Figurengewinn – 1:0

Weiter geht es im Aprilheft.

 
 
Auszug aus
"Spitzenschach in Zeiten des Coronavirus | Kandidatenturnier trotz einiger Bedenken gestartet"
erschienen in

SCHACH MAGAZIN 64, April 2020

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  Remisschluss einmal anders

Zu der nachstehend abgebildeten Stellung kam es am im Januar beim Open in Gibraltar zwischen zwei Spielern der Weltklasse. Weiß hat einen Bauern mehr, kann aber die Punkteteilung – zu der es mehrere Wege gibt – nicht verhindern:

 

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