Schach Magazin
Ausgabe 1 mit diesen zentralen Themen ::

Monaco: Die lachende Dritte


Drei Punktgleiche auf dem Podest: Die Siegerin, die lachende Dritte in der Mitte, rechts Humpy Koneru und nach Wertung auf dem dritten Platz Alexandra Gorjatschkina.

Foto: wgp2019.fide.com / Karol Bartnik




In der Zeit vom 2. bis 15. Dezember wurde in Monaco die zweite Etappe des Grand Prix des Weltschachbundes gespielt, ein hochrangiges Frauenturnier, das vier Veranstaltungen umfasst (den Anfang machte vom 10. bis 23. September Skolkowo, vom 1. bis 14. März folgt Lausanne und den Abschluss bildet vom 2. bis 15. Mai Sardinien). Insgesamt nehmen 16 Spielerinnen teil, jede spielt bei drei Turnieren jeweils in einem 12-er Feld. Pro Veranstaltung werden GCT-Punkte vergeben, die Teilnehmerin mit den meisten Punkten wird zur Siegerin gekürt.

Das Turnier in dem luxuriösen Yacht Club de Monaco verlief spannend und die Schlussrunde mutierte zu einem Thriller. Zu Beginn des Turniers sah es sehr danach aus, als würde die Inderin Humpy Koneru - Siegerin der ersten Etappe in Skolkowo/Moskau - einen weiteren Sieg feiern, denn sie kam mit zwei Siegen in Folge am besten aus den Startlöchern und führte bis zur siebten Runde das Feld an. Die angehende WM-Herausforderin Alexandra Gorjatschkina kam indes immer besser in Fahrt, überholte Koneru und erschien auf der Zielgeraden mit einem Punkt Vorsprung. Doch die Auslosung wollte es, dass eben diese beiden Spielerinnen in der letzten Runde aufeinandertrafen, Koneru gewann mit einer Klasseleistung und zog mit Gorjatschki-na gleich; nach Wertung lag sie vorn. Da kam die frühere Weltmeisterin Alexandra Kosteniuk, bildhaft gesprochen, wie auf der linken Autobahnspur angerauscht, verbuchte in den letzten vier Runden 3,5 Punkte, holte damit die genannten Protagonistin-nen ein und setzte sich obendrein, aufgrund der besten Wertung, auf Platz 1. Dies waren die beiden Schlüsselpartien:

Damengambit D 47
H. Koneru - A. Gorjatschkina
11. Runde


1. d4 d5 2. c4 c6 3. Sc3 Sf6 4. e3 e6 5. Sf3 Sbd7 6. Ld3 dxc4 7. Lxc4 b5 8. Ld3 b4 9. Se4 Sxe4 10. Lxe4 Lb7 Dies ist ein gut ausgetretener Pfad mit einer dreistelligen Anzahl von Vorläuferpartien. Schwarz will mit …Sf6 den gegnerischen Läufer nach d3 zurückdrängen und später mit …c6-c5 seinen Damenläufer aktivieren. Dagegen richtet sich der nächste Zug. 11. Sd2 So kann sich der Läufer e4 bei Bedarf nach f3 zurückziehen und wird zum Gegenspieler des schwarzen Läufers b7. 11. …Le7 12. 0-0 0-0 13. b3 Sf6 14. Lf3 Sd5 15. Lb2 c5 16. Tc1



Der ruhig wirkende weiße Aufbau ist keineswegs anspruchslos. Wenn Schwarz auf d4 tauscht, so wird dort der weiße Läufer gerne Platz nehmen. Und falls 16. …Tc8, so 17. Se4 cxd4 18. Dxd4 (droht Matt auf g7) 18. …f6 19. Dxa7.

In Betracht kam 16. …La6 17. Sc4 mit etwas angenehmerer Stellung für Weiß.

Gorjatschkina entschied sich für 16. …Sc3?! Das verliert einen Bauern, aber die Urheberin dieses Zuges hatte etwas ganze Bestimmtes im Sinn.

Weiter geht’s in der Januarausgabe 2020.

 
 


Auszug aus
"Die lachende Dritte | Alexandra Kosteniuk gewinnt das Kopf-an-Kopf Rennen im neuesten Grand Prix der Frauen"
erschienen in

SCHACH MAGAZIN 64, Januar 2020

Schach-Magazin a a a
Designelement SM64-Kaleidoskop Designelement
  Remisschluss einmal anders

Zu der nachstehend abgebildeten Stellung kam es am im Januar beim Open in Gibraltar zwischen zwei Spielern der Weltklasse. Weiß hat einen Bauern mehr, kann aber die Punkteteilung – zu der es mehrere Wege gibt – nicht verhindern:

 

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