Schlussfeier mit dem Siegertrio (v. l.) Kaido Külaots (2. Platz), Ahmed Adly (1.) und Chanda Sandipan (3. Rang).
Eines der bekanntesten und größten Turniere in deutschen Landen ist die Offene Internationale Bayerische
Meisterschaft, bekannt unter dem Kürzel OIBM. Im letzten Jahr wurde die 20. Auflage ausgetragen, zum letzten Mal in
Bad Wiessee, in der altgewohnten Wandelhalle am Tegernsee, und zum letzten Mal unter der Leitung des Begründers und
langjährigen Turnierdirektors Horst Leckner.
Vielen treuen Stammgästen dieses Turniers war klar, dass Leckners Nachfolger in große Fußstapfen treten wird. Der
"Vater" der OIBM hat sich um die Regelung der Nachfolge viele Gedanken gemacht. "Aus meiner Sicht ist es bei einem
Turnier dieser Größe unbedingt erforderlich, dass es von einer Person verantwortlich organisiert und geleitet wird,
die mit der Schachszene vertraut ist und zusätzlich wichtige persönliche Voraussetzungen mitbringt. Ich nenne nur
einige Aspekte, wie z. B. Bekanntheitsgrad in der Schachwelt, Teamplayer, Organisationstalent, gereifte
Persönlichkeit, sympathische Gesamterschei-nung, kontaktfreudig, kreativ usw.! … Ich bin in Gedanken viele Optionen
durchgegangen und dabei kristallisierte sich mein langjähriger Bekannter, Großmeister Sebastian Siebrecht, immer mehr
als mein Wunschkandidat heraus … Deshalb war ich sehr glücklich und erleichtert, als ich von ihm dann eine endgültige
Zusage als mein Nachfolger für dieses Turnier bekommen habe. Das Turnier 2017 hat mir auch sehr deutlich gezeigt,
dass diese Entscheidung ohne Einschränkung goldrichtig war. Deshalb bin ich sehr sicher, dass der Fortbestand dieses
Turniers für die kommenden Jahre auf einem sehr hohen Niveau gesichert ist."
[…]
In der zweiten Runde machte der spätere Turniersieger erstmalig von sich reden. Nicht weil, sondern wie er gewann.
Sein Entscheidungszug wird gewiss noch in vielen Schachrubriken auftauchen.
Französisch C 00
A. Adly (EGY, 2625)
H. J. Cordes (GER, 2222)
1. Sf3 d5 2. g3 e6 3. Lg2 Sf6 4. 0-0 Le7 5. d3 c5 6. Sbd2 Sc6 7. e4 0-0 8. Te1 b5 9. e5 Sd7 10. Sf1 a5 11. h4 a4
12. a3 Dc7 13. Lf4 Lb7 Diese Variante der Französischen Verteidigung, oft auch Königsindisch im Anzug genannt,
wird viel gespielt. Auch diese konkrete Stellung wurde in der Turnierpraxis wiederholt erreicht, wobei zumeist S1h2
nebst Sg4 geschah, mit dem Plan h5-h6. Der Partiezug 14. Se3 zielt auf d5. Schwarz hätte die nun folgende
Kombination mit …Sb6 abwehren können, aber er sah offenbar keine Notwendigkeit und spielte
14. …Tfc8 15. Sxd5 exd5 16. e6 Ld6 17. Lxd6 Dxd6 18. exd7 Dxd7 19. Sg5 Es droht Lh3, weswegen der Turm c8
ziehen sollte. Der richtige Platz wäre auf f8 gewesen, denn nach 20. Dh5 geht dann einfach 20. …h6. Nach dem
Partiezug 19. …Td8? erwies sich die Schwächung des Feldes f7 als schicksalhaft. 20. Dh5 Hier geht
20. …h6 nicht mehr gut wegen 21. Lh3 Dc7 22. Sxf7 nebst Le6. Der Nachziehende verließ sich auf 20. …Df5
(Idee 21. Lh3 Dg6), worauf ein Zug von seltener Schönheit auf dem Brett erschien: 21. Te6!!
Weiter geht’s in der Dezemberausgabe 2017.
Auszug aus
"Traditionsreiches Turnier unter neuer Leitung | 21. Auflage der OIBM | Sieg für den Ägypter Ahmed Adly"
erschienen in
Zu der nachstehend abgebildeten Stellung kam es am im Januar beim Open in Gibraltar zwischen zwei Spielern der
Weltklasse. Weiß hat einen Bauern mehr, kann aber die Punkteteilung – zu der es mehrere Wege gibt – nicht verhindern:
Jahrgangsschuber
Der Preis pro Stück für 12 Ausgaben – inklusive Porto und Schutz-Verpackung beträgt € 14,90 Bestellungen bitte unter Tel.: (0421) 36 90 325