Eltaj Safarli (24), wurde 2013 mit Aserbaidschans Team Europameister und mit der Mannschaft von SOCAR zweimal
(2012 und 2014) Europacupsieger.
Die Schachgeschichte wiederholt sich - allerdings mit leicht verändertem Happyend: Wie beim Weihnachts-Open in Zürich
treffen Nijat Abasov und Eltaj Safarli aufeinander. Die beiden Großmeister aus Aserbaidschan kommen am Sonntagmorgen
zehn Minuten zu spät - und nach drei Minuten und zwölf heruntergespulten Zügen ist das Spektakel am Spitzenbrett auch
schon wieder vorbei. Einziger Unterschied beim Schachfestival Basel nach neun Runden: Diesmal gewinnt Safarli mit
sieben Punkten den mit 2 500 Franken (rund 2 300 Euro) dotierten ersten Preis. Zürich-Sieger Abasov bescheidet sich
mit dem Remis und 6,5 Zählern sowie 450 Euro für Rang sechs.
[…]
In anderen Partien agierte Safarli ohne jegliches Glück, vielmehr sehr überzeugend. Der folgende Gewinn in nur 19
Zügen gegen einen jungen GM war schon beeindruckend.
Sizilianisch B 50
E. Safarli (AZE, 2686)
A. Donchenko (GER, 2559)
Dem 24-jährigen Safarli hat es eine Idee des Seniorenweltmeisters 1995 Jewgeni Wasjukow angetan, der diese allerdings
eher in seinen jungen Jahren angewandt hat. Anno 1969 gewann der Russe gegen den niederländischen Großmeister und
hervorragen-den Schachpublizisten Hans Ree eine lehrbuchmäßige Partie zum Thema "wie nutze ich den gegnerischen
Entwicklungsrückstand auch ohne Dame aus". Ree spielte 6. …Sxe5 7. dxe5 Dxd1+ 8. Kxd1 Sg4 mit Doppelangriff auf f2
und e5, hatte jedoch keine Freude daran: 9. Lb5+ Kd8 (Oder 9. …Ld7 10. Lxd7+ Kxd7 11. Te1 Sxf2+ 12. Ke2 Sg4 13. Kf3
h5 14. e6+ fxe6 15. Lf4 mit guter Kompensation, Wasjukow.) 10. Ke2 (10. …Sxe5 geschah in einer anderen Partie
Wasjukows. Nach 11. Td1+ Kc7 12. Sd5+ Kb8 13. Lf4 f6 14. Se3 a6 15. Lxe5+ fxe5 16. Ld7 Kc7 17. Lxc8 Txc8 18. Sc4
besaß Weiß einen langandauernden Endspielvorteil.) 10. …Lf5 11. Td1+ Kc8 12. Lf4 g5 13. Lxg5 a6 14. Ld3 Lxd3+ 15.
Txd3 Sxe5 16. Td5 Sc6 17. Txc5 e5 18. Td5 Tg8 19. Le3 Kc7 20. Tad1 Td8 (20. …Txg2 21. Td7+ Kb8 22. Txf7 +-) 21. Txd8
Sxd8 22. Sd5+ - 1:0, Wasjukow-Ree, Amsterdam 1969.
In der vorliegenden Partie tauschte Schwarz nicht auf e5, sondern auf d4, konnte aber ebenfalls keinen vollen
Ausgleich erreichen. 6. …cxd4 7. Dxd4 e6 8. Le3 Lc5 9. Dd2 Lxe3 10. Dxe3 Dc7 11. Sc4 0-0 12. 0-0-0 a6 13. Dg3 Dc5
Auch nach 13. …Dxg3 14. hxg3 b5 15. Sa5 ist das Problem der Entwicklung des Damenflügels nicht leicht zu lösen.
14.Sd6 Sb6 15. Sce4 Sxe4 16. Sxe4
Ähnlich wie in dem eingangs aufgeführten Beispiel ist auch hier der weiße Raumvorteil anfänglich nicht sehr groß,
aber für den Gegner lästig. Und in solchen Stellungen reicht ein einziger Zug, und das leicht schwankende Baugerüst
kracht zusammen.
16. …Dc6? Besser 16. …De7 17. Sf6+! Kh8 18. Sh5!! Kaum zu glauben, aber die Mattsetzung ist nicht mehr
zu verhindern, z. B. 18. …g6 19. De5+ f6 20. Dxf6+! Txf6 21. Td8+ De8 22. Txe8+ Tf8 23. Txf8 matt. Der tatsächliche
Schluss der Partie war auch nicht von schlechten Eltern: 18. …Tg8 19. Td8! nebst Matt in spätestens drei Zügen,
wovon man sich leicht selbst überzeugen kann. 1:0
Weiter geht es im Februarheft.
Auszug aus
"Aseri lieben die Schweiz | Safarli gewinnt in Basel | 17-jähriger Chinese Bai verpasst Turnier-Hattrick"
erschienen in
Zu der nachstehend abgebildeten Stellung kam es am im Januar beim Open in Gibraltar zwischen zwei Spielern der
Weltklasse. Weiß hat einen Bauern mehr, kann aber die Punkteteilung – zu der es mehrere Wege gibt – nicht verhindern:
Jahrgangsschuber
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