Blick auf die Bühne des Olympia Conference Centre, wo die letzte Runde der Grand Chess Tour ausgetragen wurde.
Wesley So sichert sich mit seinem Erfolg beim London Chess Classic auch den Gesamtsieg bei der GCT.
Foto: Lennart Ootes
Vom 9. bis zum 19. Dezember wurde in London das Chess Classic ausgetragen. Das Festival mit vielen Nebenturnieren und
"Showeinlagen" wie einem Turnier für Zweierteams, die jeweils aus einem Schachkönner und einem Schachgönner bestehen,
gehört schon länger zum britischen Schachleben dazu. Seit zwei Jahren ist das Londoner Event zugleich der finale Teil
der 2015 neu geschaffenen Turnierserie Grand Chess Tour (GCT). Am Start waren bis auf Carlsen und Karjakin - die sich
kurz zuvor bei ihrem WM-Match in New York verausgabten - alle führenden Spieler der aktuellen Weltrangliste. Der aus
den Philippinen stammende Neubürger der USA Wesley So feierte einen Doppelsieg: er gewann das Londoner Superturnier
und zugleich auch die GCT-Gesamtwertung.
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Den Grundstein zu seinem Doppelerfolg legte Wesley So in der ersten Runde, als er Nakamura gleich in die Schranken
wies.
Konkret diese Stellung ist in der Praxis der großen Turniere noch nicht vorgekommen, aber der Stellungstyp ist gut
bekannt und damit auch die Abwicklung 13. Ld3 fxe4 14. Lc2 Lf5 15. Se2, wonach sich Weiß in aller Ruhe mit Sg3, 0-0
und Te1 den Bauern zurückholt. Doch Nakamura, der an diesem Tag seinen 29. Geburtstag feierte, machte seinem Gegner
ein Geschenk, er führte den zweiten Zug vor dem ersten aus: 13. Se2? mit der offensichtlichen Absicht 13. …fxe4 14.
Sg3, aber 13. …Sxe4 spuckt dem Weißen in die Suppe. 14. Lxd8 Sxd2 15. Le7 Tf7 16. Lxc5 Sxf1 17. Txf1
Weiß hat zwar den Bauern zurückerobert, jedoch das Rochaderecht eingebüßt und dem Gegner ein aktives Läuferpaar
überlassen. Es kam, wie es kommen musste: 17. …b6 18. Lb4 La6 19. f4 Tc8 20. fxe5 Lxe5 21. Tf3 Lxc4 22. Te3 Lg7
23. Sf4 Td7 24. a4 Lh6 25. g3 Lxf4 26. gxf4 Txd5 27. Te7 Td4 28. Ld2 Kf8 29. Lb4 Te8 und Nakamura, der schon zuvor
einen leidenden Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte, gab kopfschüttelnd auf. 0:1
Endstand der Grand Chess Tour 2016
Weiter geht es im Januarheft.
Auszug aus "Finale der Grand Chess Tour | Wesley So gewinnt das letzte Superturnier des Jahres 2016"
erschienen in
Zu der nachstehend abgebildeten Stellung kam es am im Januar beim Open in Gibraltar zwischen zwei Spielern der
Weltklasse. Weiß hat einen Bauern mehr, kann aber die Punkteteilung – zu der es mehrere Wege gibt – nicht verhindern:
Jahrgangsschuber
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