Schach Magazin
Ausgabe 11 mit diesen zentralen Themen ::

Auf der Zielgeraden abgefangen




Foto: Otto Borik

Dank eines nervenstarken Schlussspurts konnte die Inderin Humpy Koneru noch die Wende schaffen: einen Alleinsieg beim letzten Turnier des Frauen-Grand-Prix und den Sprung auf Platz zwei in der Gesamtwertung waren der Lohn für zwei Abschlusssiege beim Frauen-Elite-Turnier in Ankara.


Am Ende hing es an einem halben Punkt und nur dank eines nervenstarken Schlussspurts konnte die Inderin Humpy Koneru noch die Wende schaffen. Alleinsieg beim letzten Turnier des Frauen-Grand-Prix (GP) und knapper Sprung auf Platz zwei der Gesamtwertung waren der Lohn für zwei Abschlusssiege beim Frauen-Elite-Turnier in Ankara. Leidtragende war Anna Muzychuk, die Ukrainerin unter slowenischer Flagge, die zuvor im Gesamtstand in Führung lag und auch in der türkischen Hauptstadt mit einem Sieg über Koneru in Runde 9 auf der Siegerstraße schien. Aber im Gegensatz zu Konerus vollen Punkten gegen die Schlusslichter, die Einheimische Betül Cemre Yildez und die Polin Monika Socko, konnte Muzychuk dann nur zwei Remis gegen die Litauerin Viktoria Cmilyte und die Chinesin Ruan Lufei schaffen. Das Event war - wie die meisten Frauenturniere weltweit - von Höhen und Tiefen geprägt. Und genau deshalb wollen wir hier nicht nur als beobachtende Autoren sondern als praktizierende Trainer berichten und den SM64-Lesern natürlich wichtige Turniermomente zeigen, aber auch Lernenswertes für die eigene Praxis und den Einsatz in der Schachausbildung. Dieser Beitrag will insofern nicht nur registrieren, sondern gleichfalls innehalten.



[…]

Gespielt wurde im Gebäude des türkischen Schachverbands, in einem der Trainingsräume, die normalerweise für Seminare oder Trainingspartien genutzt werden. Der Saal wurde hierfür schön hergerichtet, und bot den Spielerinnen ein ruhiges Umfeld. Allerdings wundert es schon, dass ein vorzeigenswertes Schach-Event, das von der großen IS-Bank gesponsert wurde, an keinem publikumswirksameren Ort stattfinden konnte. Nur Internet-Präsenz mit Live-Partien und Live-Kommentaren ist zwar für die internationalen Schachliebhaber toll, aber im eigenen Land kann man einfach besser sichtbar sein, wie viele Schachfestivals anderswo zeigen (z. B. Pardubice, Biel und früher in Deutschland die Chess Classic und heute noch immer Dortmund).

[…]



T. Kosintsewa - H. Koneru
Weiß am Zug


Schwarz hatte hier soeben mit 11. …a4 gestichelt. Wohin nun mit dem Springer? Zwei Felder stehen zur Wahl. Das allgemein gültige Prinzip besagt: Springer gehören ins Zentrum! Jedoch wollte es Tatjana in dieser Partie anders. 12. Sd2?? Die einzige plausible Erklärung für diesen Zug könnte sein, dass Weiß einem Abtausch aus dem Weg gehen möchte, aber warum? Was spricht gegen eine Dame im Zentrum? 12. Sd4 Sxd4 13. Dxd4 d6 14. Lf4, und die Welt ist in Ordnung. 12. …a3 13. b3 Lc5, denn jetzt wird der Nachteil des weißen Springerzugs offensichtlich. Später wurschtelte sich Weiß zwar geschickt aus der selbstverschuldeten Notlage, jedoch blieb es letztendlich beim – 0:1

 
 
Auszug aus
"Auf der Zielgeraden abgefangen | Humpy Koneru verdrängt Anna Muzychuk in Ankara und beim Frauen-Grand-Prix"
erschienen in

SCHACH MAGAZIN 64, November 2012

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  Remisschluss einmal anders

Zu der nachstehend abgebildeten Stellung kam es am im Januar beim Open in Gibraltar zwischen zwei Spielern der Weltklasse. Weiß hat einen Bauern mehr, kann aber die Punkteteilung – zu der es mehrere Wege gibt – nicht verhindern:

 

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