Schach Magazin
Ausgabe 8 mit diesen zentralen Themen ::

Erfolge für Österreicher




Überraschungssieger Peter Schreiner aus Bregenz | Foto: chess.at


Oberwart ist mit 7 200 Einwohnern die zweitgrößte Stadt des österreichischen Bundeslandes Burgenland. Schachspieler verbinden mit diesem Namen eher eines der größten Turniere der Alpenrepublik, das in diesem Jahr vom 7. bis zum 15. Juli zum 34. Mal ausgerichtet wurde. Sehr zur Freude des österreichischen Schachbundes konnten sich dabei insbesondere in der A-Gruppe (96 Teilnehmer) die Einheimischen stark in Szene setzen und sich teils weit über ihre Setzlistenränge platzieren, so zum Beispiel der Bregenzer Spieler mit dem für unsere Denksportart wahrlich passenden Namen Fabian Matt, der auf Platz 36 gesetzt, am Ende jedoch in der "Topten" auftauchte. Die Nationalspielerin Julia Novkovic (Platz 25) zeigte sich kurz vor der Olympiade in guter Form und konnte sich gar um 40 Plätze höher als erwartet platzieren. Für die auffälligste Überraschung sorgte jedoch der erst 20-jährige Peter Schreiner vom Kärtner Klub SV Raika Rapid Feffernitz, der in der punktgleichen Führungsgruppe die beste Wertung hatte und dadurch sogar auf dem höchsten Treppchen stand, zusätzlich seine dritte IM-Norm erfüllte und den Titel nunmehr sicher hat. Eher schon erwartet, aus österreichischer Sicht dennoch erfreulich ist die gute Platzierung des Rekord-Staatsmeisters Nikolaus Stanec.

[…]

Réti-Eröffnung A 09
P. Schreiner (Raika Feffernitz, 2427)
E. Frank (Neumarkt/Wallersee, 2053)


1. Sf3 d5 2. c4 d4 3. b4 f6 4. e3 e5 Schwarz wartet nur auf den Fehler 5. exd4?, um im Zentrum mit 5. …e4 vorzugehen, z. B. 6. De2 De7 7. Sg1 Sc6! 8. De3 Sxb4. 5. c5 Weiß eröffnet seinem Königsläufer Perspektiven auf dem Feld c4. Im Falle von 5. …Le6 kann man schon gut auf d4 schlagen, denn 6. exd4 e4 7. De2 ist offensichtlich gut für Weiß. 5. …a5



Soweit auch eine Partie zwischen den Elo-Schwergewichtlern Kramnik und Aronian, in der zunächst 6. Lc4 dxe3 7. fxe3 axb4 8. d4 geschah, und Schwarz konnte seinen Springer aktiv nach c6 entwickeln. Der Partiezug, übrigens keine Neuerung, richtet sich gegen diese Möglichkeit. 6. Lb5+!? c6 7. Lc4 Mit der Absicht 7. …axb4 8. Lb2 dxe3 9. fxe3 Lxc5 10. d4 exd4 11. exd4 Ld6 12. 0-0, und der schwarze König wird sich in der Brettmitte kaum wohlfühlen. 7. …Sh6 8. Lb2 dxe3 9. fxe3 Was nun? 9. …axb4 10. d4 mit Kompensation kennen wir bereits. Vielleicht ist der Entwicklungszug …Lg4 eine Idee. Der Partiezug 9. …Sf5?! verhindert zwar das sofortige d2-d4 (der Bauer e3 hängt ja), lässt aber die Diagonale a2-g7 ungeschützt. 10. Db3! a4?! 11. Dc2 b6 12. Ld3 g6 13. g4 Se7 14. g5! Lg4?! Das kleinere Übel war …Lg7. 15. 0-0 Sd5 16. gxf6 Lxf3 17. Txf3 Sxb4



Dieser Zug ist mit einem Doppelangriff auf c2 und d3 verbunden, doch nach der kleinen Kombination 18. Lxg6+ hxg6 19.Dxg6+ Kd7 20. Dg4+ Kc7 21. Lxe5+ Kb7 22. Dxb4 verschwindet der ehemals drohende Springer vom Brett. 22. …Lxc5 23. Dc4 Sd7 24. Lg3 Sxf6 Nach den ganzen Opfern und Gegenopfern hat sich die Figurenanzahl wieder angeglichen, aber Weiß konnte einen Mehrbauern behaupten, obendrein noch eine aktivere Stellung, die letztlich zum entscheidenden Faktor wird. 25. d4 Le7 26. Sc3 b5 27. Tb1 Ta5 28. d5! Sxd5 29. Sxd5 Dxd5 30. Dxd5 cxd5 31. Tf7 Te8 32. Lh4 Kc6 33. Txe7 Txe7 34. Lxe7 Ta7 35. Tc1+ Kd7 36. Lb4 Ke6 37. a3 Tg7+ 38. Kf2 Th7 39. Kg3 Tg7+ 40. Kf4 Th7 41. Tc6+ Kd7 42. Td6+ Kc7 43. Txd5 Txh2 44. Txb5 – 1:0
 
 
Auszug aus
"Erfolge für Österreicher | 34. Open in Oberwart: Spieler des Gastlandes sorgen für positive Überraschungen"
erschienen in

SCHACH MAGAZIN 64, August 2012

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  Remisschluss einmal anders

Zu der nachstehend abgebildeten Stellung kam es am im Januar beim Open in Gibraltar zwischen zwei Spielern der Weltklasse. Weiß hat einen Bauern mehr, kann aber die Punkteteilung – zu der es mehrere Wege gibt – nicht verhindern:

 

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