Schach Magazin
Ausgabe 4 mit diesen zentralen Themen ::




Der für Jenbach spielende deutsche Bundestrainer Uwe Bönsch führt mit 6,5 aus 7 die Liste der erfolgreichsten Bundesligaspieler in der österreichischen Liga an.
Foto: Otto Borik


In der höchsten Spielklasse der Alpenrepublik wurden sieben der insgesamt 11 Runden absolviert. Im Januar gingen in der österreichischen Hauptstadt die ersten drei Runden über die Bühne, Anfang März folgte die Viererrunde in St. Veit/Glan (Kärnten). Am letztgenannten Ort richteten die einheimischen Schachfreunde um den Präsidenten des Kärntner Schachverbandes Friedrich Knapp sozusagen eine Dreifach-Liga aus: Neben der fälligen Erstligarunde wurden auch die Kämpfe der 2. Bundesliga Mitte und der neugeschaffenen Frauenbundesliga (mit acht Zweierteams) ausgetragen. Vielleicht wäre es eine Idee, Ähnliches auch in dem größeren deutschsprachigen Land auszurichten. In Österreich sorgte die "Dreifach-Liga" für ein reges Medienecho.



[…]

In der letzten Partie dieser Auslese konnte sich Davor Rogic für eine vor 20 Jahren erlittene Niederlage gegen Wladimir Ochotnik revanchieren.

Russisch C 42
D. Rogic (St. Veit/Glan, 2571)
W. Ochotnik (Feffernitz, 2489)

1. e4 e5 2. Sf3 Sf6 3. Sxe5 d6 4. Sf3 Sxe4 5. Sc3 Sf6 Häufiger kommt 5. …Sxc3 6. dxc3 vor, wonach Weiß mit Lf4, Dd2 und 0-0-0 fortfährt. Der Partiezug ist zurückhaltender. 6. d4 Lg4 7. h3 Lh5 8. g4 Lg6 9. Lg2 Le7 Das alles ist schon da gewesen, wobei die Weißspieler nun rochierten. Der Partiezug 10. Sh4 droht Lxb7, also sind die nächsten Züge mehr oder weniger erzwungen: 10. …d5 11. Sxg6 hxg6 12. g5 Sh7 13. Sxd5



Ein erster Blick lässt vermuten, das Ende sei nahe. Schlägt Schwarz nun nicht auf g5, sondern rochiert stattdessen, so hat er nach 14. h4 nicht nur einen Bauern weniger, sondern auch noch einen "fest eingemauerten" Springer. Doch schaut man etwas tiefer in die Stellung, stellt man schnell fest, dass die Sache noch lange nicht gelaufen ist. Nach dem richtigen Zug 13. …Sxg5 wäre noch nicht so furchtbar viel passiert. Der Nachziehende befürchtete möglicherweise 14. De2 Se6 15. Db5+ (15. Sxe7 Dxe7 16. Lxb7?? scheitert an …Db4+), aber 15. …c6!? erzeugt einiges Gegenspiel, z. B. 16. Dxb7 cxd5 17. Dxa8 Sxd4 18. 0-0 Se2+ 19. Kh1 (Für Schwarz in Ordnung ist 19. Kh2 Ld6+ 20. f4 Dh4 21. Tf3 Sxc1 22. Txc1 Lxf4+.) 19. …Dc8 (droht …Txh3+) 20. Kh2 Ld6+ 21. f4 De6 nebst …g5. In der Partie schlug Schwarz mit dem Läufer 13. …Lxg5? und Weiß begann, taktisch zu brillieren: 14. De2+ Kf8 14. …Le7? verbietet sich wegen 15. Sxe7 Dxe7 16. Lxb7 15. Db5 Lxc1 16. Txc1 Sd7 17. Db4+! c5 18. dxc5 a5 19. Da3 Kg8 20. c6



Der "Ausheber". Nach 20. …bxc6 entscheidet 21. Se7+ Kf8 22. Sxc6+. 20. …Sg5 Macht für den König Platz auf d7, kostet aber einen Springer. 21. cxd7 Dxd7 22. Se7+ Weiß behält nach 24. …Kh7 25. 0-0 nebst Tfe1 eine Figur mehr. In der Partie geschah noch 22. …Kf8 23. Sxg6+ Kg8 24. Se7+ Es ging auch 24. Sxh8 Te8+ 25. Kf1 Dd2 26. Ta1, aber Weiß entschied sich halt für einen anderen Gewinnweg. 24. …Kf8 25. Sd5+ Kg8 26. Td1 Te8+ 27. Kd2 nebst Kc1. Schwarz fügte sich nun ins Unvermeidliche. – 1:0

 
 
Auszug aus
"Die Entscheidung fällt in Tirol | Österreichische Bundesliga: Jenbach führt und richtet die Schlussrunde aus | Baden hat noch Titelchancen"
erschienen in

SCHACH MAGAZIN 64, April 2012

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  Remisschluss einmal anders

Zu der nachstehend abgebildeten Stellung kam es am im Januar beim Open in Gibraltar zwischen zwei Spielern der Weltklasse. Weiß hat einen Bauern mehr, kann aber die Punkteteilung – zu der es mehrere Wege gibt – nicht verhindern:

 

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