Schach Magazin
Test und Training ::
Stellen Sie sich vor, Sie sitzen während einer Partie neben einem Großmeister. Sie haben reichlich Zeit, sich über jeden anstehenden Zug Gedanken zu machen, bevor der Großmeister seinen ausführt. Dann können Sie Ihren Ideen und Gedankengänge mit seinen vergleichen. Zum Schluß können Sie in der Tabelle nachsehen, wie Sie abgeschnitten haben. Dieser Selbsttest wird Ihnen helfen, Ihre Spielstärke erheblich zu steigern. Oder Sie können auch einfach eine interessante - von einem bekannten Großmeister kommentierte – Partie genießen.

Es ist schon viel zu lange her, dass ich eine Partie von Michael Adams unter die Lupe genommen habe, doch die untenstehende Partie, die vor kurzem in der Bundesliga gespielt wurde, gibt mir dazu einen willkommenen Anlass. Adams ist seit mehr als zwei Jahrzehnten Englands Nummer 1 und seine aktuelle Elozahl bewegt sich um die Marke von 2700 Punkten herum, was zeigt, wie außerordentlich beständig der mittlerweile 51-Jährige ist. Beständigkeit zeigt sich auch in seinem Spielstil: Er versucht selten, seinen Gegner direkt aus der Eröffnung heraus zu zerlegen, sondern verlässt sich auf eine solide Entwicklung, eine gesunde Bauernstruktur und eine vernünftige Figurenaufstellung. So hat er schon immer gespielt, auch als er noch an Juniorenturnieren teilnahm. Als andere das Königsgambit, Grobs Gambit und Gott weiß was aufs Brett brachten, spielte er wie Karpow.

Ich bin Mickey dankbar, dass er seine Gedanken zu dieser Partie mit mir geteilt hat.

Englisch A 29
A.Indjic (MSC, 2641)
M.Adams (OSG, 2687)
Bundesliga, 26. Februar 2023


1.c4 e5 2.Sf3 Sc6 3.g3 Sf6 4.Lg2 Lc5 5.0–0 d6 6.e3 0–0 7.Sc3



7.…a6

Drei Punkte. Schwarz verschafft dem Läufer einen sicheren Rückzugsort in der Ecke, sollte er mit d4 vertrieben werden. Dieses zurückhaltende System ist so typisch für Adams: Er hat eine solide Bauernstruktur errichtet und seine Figuren klassisch entwickelt und in die Mitte des Bretts gestellt. Er hält sich an das Orthodoxe, er versucht nicht, seinem Gegner Fallen zu stellen, er stellt sich auf einen ordentlichen Kampf ein. Wenig überraschend hat Schwarz zu diesem frühen Zeitpunkt der Partie viele Alternativen.

Tatsächlich ist der beliebteste Zug an dieser Stelle 7.…Lg4 (drei Punkte), was Weiß daran hindert, d4 zu spielen: 8.h3 Lh5 9.d3 a5 10.b3 Te8, Giri-Yu, chess.com 2020. Solides und vernünftiges Spiel von beiden Seiten.

Die gleiche Punktzahl gibt es für 7.…Lb6, 7.…Lf5 und 7.…Te8. Alles sehr vernünftig. Selbst wenn Weiß zu d4 kommt, ist Schwarz nicht ohne Gegenchancen. Aber für 7.…Le6? 8.d4 oder 7.…e4? 8.Sg5 gibt es definitiv keine Punkte, denn beide Züge verlieren Material. 8.d4

Weiter geht's in der Ausgabe April 2023.

Fragen und Anregungen richten Sie bitte direkt an den Autor: www.danielking.biz

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  Remisschluss einmal anders

Zu der nachstehend abgebildeten Stellung kam es am im Januar beim Open in Gibraltar zwischen zwei Spielern der Weltklasse. Weiß hat einen Bauern mehr, kann aber die Punkteteilung – zu der es mehrere Wege gibt – nicht verhindern:

 

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