Schach Magazin

Ausgabe 4 mit diesen zentralen Themen ::

Düsseldorf: Levon Aronian gewinnt das erste WR Masters




Foto: Lennart Ootes

Die Veranstaltung konnte nur im Netz besucht werden, für Zuschauer vor Ort, von denen in der Vergangenheit oft gesagt wurde,sie könnten so den Meistern über die Schulter schauen, war kein Platz vorhanden


Es ist schon eine Weile her, dass der Standort Düsseldorf Weltklasseschach beherbergt hat. 1908 wurden dort die ersten vier Partien des WM-Matches zwischen Lasker und Tarrasch ausgerichtet, bevor der Tross weiter nach München zog. Tarrasch lag da schon 1:3 zurück und brachte sein berühmt-bizarres Bonmot und gab „der Meerluft“ die Schuld.

Nun wurde in der Landeshauptstadt am Rhein ein prominentes Einladungsturnier mit fünf renommierten Stars und fünf der vielversprechendsten Jünglinge veranstaltet. Die meisten der Teilnehmer kamen direkt vom Superturnier in Wijk aan Zee angereist, Turniersieger Anish Giri gar selbst am Steuer seines Elektroautos.

Ein Superturnier in Deutschland ist eine absolute Seltenheit! Traditionell gibt es die Dortmunder Schachtage; die Grenke Classics fielen der Pandemie zum Opfer und es ist noch nicht abzusehen, ob sie wiederbelebt werden. Und nun haben wir das WR Masters.

[…]

Der Wahl-Amerikaner, der älteste Spieler in Düsseldorf, zeigte sich insbesondere zu Beginn von der Umgebung inspiriert und gewann seine drei Weißpartien. Hier das Spitzenduell aus Runde drei gegen den in Wijk auftrumpfenden Abdusattorov, der in Düsseldorf sogleich wieder mit 1,5 aus 2 an seinen Erfolg anknüpfen wollte:

Sizilianisch B 76
L. Aronian (2736)
N. Abdusattorov (2734)


1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 g6 Große Überraschung: Der junge Usbeke spielt den Drachen! Der ist schon seit vielen Jahren in Misskredit und unter Profis so gut wie nie zu sichten! Abdusattorov bereichert den Schachzirkus, weil er aktiv und immer auf Gewinn spielt! In der ersten Runde wagte er es als Schwarzer, Nepomniachtchi ein Benkö-Gambit vorzusetzen. Nepo zeigte sich irritiert, nahm eine große Chance nicht wahr, als Abdusattorov im Bemühen, mit schnellen Zügen Sicherheit zu demonstrieren, die Zugfolge verwechselte. Wenig später suchte der WM-Herausforderer die Zugwiederholung. Das Experiment war somit erfolgreich und ermutigte Abdusattorov zu einem weiteren Wagnis: Aronian hat in den offenen Systemen eine unglaubliche Expertise. Offenbar hoffte der Jungstar, ihn in Bahnen zu locken, die der Routinier schon lange nicht mehr analysiert hat. Abdusattorov wurde in Düsseldorf vom Eröffnungsexperten Rustam Kasimdzhanov betreut, der gern mit Ungewöhnlichem experimentiert. Somit eine beachtliche Strategie, aber der Coup sollte nach hinten losgehen. Aronian erzählte hinterher gutgelaunt, dass der Drache die Hauptwaffe seiner Jugend war. 6.Le3 Lg7 7.f3 0–0 8.Dd2 Sc6 9.g4 Die Hauptvarianten lauten 9.Lc4 oder 9.0–0–0 d5.





Weiter geht es im Aprilheft

 
 


Auszug aus
"Levon Aronian gewinnt das erste WR Masters in Düsseldorf | Privatturnier mit Hochglanzästhetik fürs Internet"
erschienen in

SCHACH MAGAZIN 64, April 2023

Schach-Magazin a a a
Designelement SM64-Kaleidoskop Designelement
  Remisschluss einmal anders

Zu der nachstehend abgebildeten Stellung kam es am im Januar beim Open in Gibraltar zwischen zwei Spielern der Weltklasse. Weiß hat einen Bauern mehr, kann aber die Punkteteilung – zu der es mehrere Wege gibt – nicht verhindern:

 

Designelement  :: Aktuelles Designelement
  Aktuelles Heft
Aktuelles Heft
Im Heft blättern
 

Designelement  :: Jahrgangsschuber Designelement
  Jahrgangsschuber
Aktuelles Heft
Der Preis pro Stück für 12 Ausgaben – inklusive Porto und Schutz-Verpackung beträgt € 14,90
Bestellungen bitte unter
Tel.: (0421) 36 90 325